Bärlauch – unser heimischer Waldknoblauch

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Ab Ende Februar finden wir Bärlauch, als einen der ersten Frühlingsboten in unseren Wäldern.

Seine seidig grünen Blätter recken sich zuerst aus dem Waldboden empor, bevor sich die weißen, doldigen Blüten entwickeln. Er ist kaum zu übersehen, da er meist in großer Fülle beieinander wächst. ( Das Titelbild spricht Bände 😀 )

Der auch als Waldknoblauch oder Knoblauchspinat benannte Bärlauch gehört zu den bekanntesten Wildkräutern und schenkt uns neben seinem köstlichen Geschmack einige gesundheitsfördernde Wirkungen.

Die Inhaltsstoffe der Wildpflanzen

Wildpflanzen sind wahre Kraftwunder, da Sie durch ihren Wildwuchs unter optimalen Lebensbedingungen wachsen. Sie besitzen ein Vielfaches an Vitaminen und Mineralien im Vergleich zu unseren im Supermarkt kaufbarem Obst und Gemüse. Da unser Körper nicht mehr so viel Pflanzenpower gewöhnt ist, beginne lieber mit kleineren Verzehrmengen, um dir Verdauungsbeschwerden und Übelkeit zu ersparen.

 

Ganz nach dem Motto – weniger ist mehr!

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Bärlauch – macht Bärenstark!

Oder vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit 😉

Denn dies ist eine der Eigenschaften, für die das Amaryllisgewächs
bekannt ist.

Er kann aber noch mehr – Natürliche Reinigung von Innen!

Die gesundheitliche Wirkung verdankt der Bärlauch seinem
Schwefelgehalt, denn Schwefel wirkt entgiftend, entzündungshemmend und
antibakteriell. Ein natürliches Antibiotikum, welches schlechte Keime und
Bakterien im Darm vernichtet, ohne den guten Darmbakterien zu schaden.

Somit bringt er unsere Verdauung ins Gleichgewicht und
Magen/Darmbeschwerden können gelindert werden.

Noch mehr Pflanzenkraft

Neben dem Schwefel enthält er wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin C,
Mangan, Magnesium und Eisen.

Das Allseits bekannte Vitamin C besitzt der Bärlauch in
hoher Dosis – man sagt ihm die dreifache Menge von Orangen nach!

Das Supervitamin wirkt immunstärkend, entgiftend, ist bei diversen
Körperprozessen beteiligt und als Antioxidans bekannt. Antioxidantien fangen
freie Radikale ab, die unsere Zellen schädigen und für frühzeitiges Altern,
sowie für diverse Krankheiten wie Demenz und Krebs verantwortlich sind, und
machen sie unschädlich.

Zudem heißt es in der Volksmedizin, dass der Bärlauch ebenso
Blutdruck und Cholesterin zu senken vermag und unsere Gefäße reinigt.

Ein wahres Superfood!

Die Frische macht`s… Wie bei allen Wildpflanzen gilt, je frischer der Bärlauch verzehrt wird, desto mehr Inhaltsstoffe sind enthalten. Einfrieren ist eine gute Möglichkeit für die spätere Verarbeitung in der Küche. Geschmacklich bleibt das Aroma erhalten, aber als heilkräftiger gilt immer das frische Kraut.

Ab in die Küche!

 

Mit den leckeren Blättern lassen sich beispielsweise Dips, Pestos, Suppen oder Kräuterbutter verfeinern.

Aber auch im selbsthergestellten Spätzle- oder Gnocciteig macht er sich köstlich!

Und das alles ohne anschließenden Knoblauchgeruch!

Durch das Blühen endet die Erntezeit der Blätter. Sie werden zwar nicht giftig aber sie werden sehr faserig und schmecken einfach nicht mehr. Zudem sagt man, dass die wertvollen Inhaltsstoffe in die Knospen und Blüten wandern.

Ein Glück, dass wir ebenso die Knospen und auch die Blüten ernten können. Denn keines der Pflanzenteile ist giftig. 

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Ja und wie erkenne ich den Bärlauch jetzt?

 

Du findest Bärlauch in schattigen, feuchten und nährstoffreichen Laub- Misch- und Auwäldern sowie in Parkanlagen oder schattigen Gärten.

 

Die Blätter des Bärlauchs wachsen einzeln und mit deutlich hellgrünem Stiel aus dem Boden.

Sie sind oberseitig glänzend mit matten Rückseiten.

Ebenso findest du eine deutliche Mittelrippe auf der Rückseite, die beim Umbiegen laut knackt.

Die Blattnerven verlaufen parallel.

Und natürlich der nicht zu vergessene Knoblauchgeruch!

Dieses Merkmal eignet sich allerdings nicht zur alleinigen Bestimmung, denn hast du einmal ein paar Blätter gesammelt, klebt der Geruch an deinen Händen und verfälscht das Riechergebnis.

 

Die einzeln aus dem Boden kommenden Knospen haben eine längliche Form und entwickeln sich zu weißen sternförmigen Blütenköpfen.

Die Blütezeit ist im Frühling und beginnt wenige Wochen nach Austrieb der Blätter.

 

 

Achtung Verwechslungsgefahr!

 

Natürlich gibt es Pflanzen, die vom Bärlauch ebenso begeistert sind wie wir und ihr Bestes geben um ihm nachzueifern 😉

Hier ist es sehr wichtig das Original zu erkennen, denn die Doppelgänger sind giftig!

Besonders die jungen Blätter können mit der sehr giftigen Herbstzeitlose und mit dem ebenso giftigen Maiglöckchen verwechselt werden. Gerade wenn noch keine Blüten sichtbar sind, sollte man die Erkennungsmerkmale gut beachten, denn Verwechselungen können zu schweren Vergiftungen wie auch zum Tod führen.

Die Herbstzeitlose wächst meist auf Wiesen, kann aber selten auch beim Bärlauch an schattigen Orten in feuchten Wäldern zu finden sein. Das Maiglöckchen ist deutlich regelmäßiger im Wald zu finden.

Ein sehr wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der Blattstiel.

Die Blätter der Herbstzeitlosen wachsen im Gegensatz zum Bärlauch ohne Blattstiel aus einer Rosette von meist drei Blättern am Boden. Die festeren Blätter glänzen beidseitig und erinnern an Tulpenblätter. Das Maiglöckchen kommt im Regelfall mit zweiblättrigem Stiel aus dem Boden und auch ihre Blätter sind auf der Unterseite glänzend.

Beide Doppelgänger riechen nicht nach Knoblauch!

Herbstzeitlose entwickeln im späten Herbst violette Blüten.

Das Maiglöckchen blüht zu ähnlicher Zeit wie der Bärlauch, hat ebenfalls weiße Blüten aber die Form der Blüten ist glockenförmig/kugelig und in Trauben angeordnet.

 

 

Wer unsicher bei der Bestimmung ist, wartet am besten bis die Blütenknospen und später die weißen, sternförmigen Blüten sichtbar sind.

Die Verwechslungsgefahr sinkt dank der weiteren Identifizierungsmerkmale deutlich.

 

Nachhaltigkeit

 

Der Natur zuliebe sammle bitte einzelne Blätter und nicht alles einer Pflanze, um ihr eine Regenerationsmöglichkeit zu geben. Achtsames Sammeln hilft dir auch Verwechslungen mit den Doppelgängern auszuschließen. Zudem freuen sich die Wildtiere wie auch deine Mitmenschen, wenn sie ebenso wie du den kraftvollen und köstlichen Bärlauch in der Natur finden!  

Jetzt wünsche ich dir beim Entdecken, Sammeln, Verarbeiten und Genießen viel Freude! 🙂

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